NACHTSICHT ODER WÄRMEBILD?

Welche Technik ist für wen geeignet?

Nachtsicht oder Wärmebild? Diese Frage stellen sich viele Jäger. Wir sehen uns in der Verantwortung, über diese Techniken aufzuklären, damit jeder Jäger mit dem richtigen und für ihn zu bedienenden Hilfsmittel ausgestattet werden kann.
Bitte beachten Sie die Vorschriften in den jeweiligen Kantonen (Schweiz) oder Bundesländern (Deutschland).

Vorab: Beide Techniken weisen Vor- und Nachteile auf. Um für jede Situation, Jahreszeit, Wildart gerüstet zu sein, müssen beide Techniken angeschafft werden.

Wärmebild-Nachtsicht-Vergleich

1.) Wärmebild-Vorsatztechnik

Wärmebild-Vorsatztechnik

Die Werbung lässt uns glauben, dass es aktuell nur noch Wärmebild-Vorsätze gibt und dass die restliche Technik überholt / minderwertig wäre. Immer öfters kommen Kunden nach enttäuschenden Erlebnissen auf uns zu und tauschen die Wärmebildtechnik gegen Nachtsichttechnik ein.

Wärmebild ist ein sehr gutes und effektives Hilfsmittel in den richtigen Händen. Wärmebild funktioniert, wie es der Name schon vermuten lässt, nur über die jeweiligen Temperaturunterschiede und bildet dementsprechend ein Bild ab. Licht ist für diese Abbildung nicht von Belang.

Voraussetzung an den Jäger: technisches Verständnis, regelmässige Kontrollschüsse mit ggf. Korrekturen, Klarheit über Schussdistanzen und ggf. Hindernisse dazwischen (Entfernungsmesser und / oder Revierkenntnisse).

Wäermebild-Vorsatztechnik

Von einem Wärmebild-Vorsatzgerät erzeugtes Wärmebild

  • Vorteile Wärmebild-Vorsatztechnik:

  • Schnelle Detektion – (höhere Chance auf Doublette) – sehr «effektive» Jagd möglich
  • Gute Erkennbarkeit der Silhouette
  • Benötigt keinen IR-Aufheller. Dadurch ergeben sich folgende Vorteile: Wild wird nicht geblendet (je nach Wildart mehr oder weniger), kein Reflektieren von Ästen und Bewuchs auf nähere Distanz, Jäger bleibt vollkommen unbemerkt
  • Bei Regen und Neumond noch sehr gut einsetzbar, bei Nebel und Schnee noch relativ gut einsetzbar
  • Geringes Gewicht
  • Kann auch am Tag eingesetzt werden
  • Zeichnen des Stückes ist gut sichtbar, Flucht kann gut beobachtet werden
  • Nachteile Wärmebild-Vorsatztechnik:

  • Muss eingeschossen werden – regelmässige Kontrollschüsse und ggf. Korrekturen sind nötig
  • Distanzen sind sehr schwierig einzuschätzen (aus 80 m wird rasch auch mal 150 m)
  • Hindernisse in der Schussbahn bleiben unter Umständen unbemerkt – Geschossablenkung
  • Geweih/ Gehörn ist sehr schlecht oder gar nicht sichtbar
  • Hoher Energieverbrauch (3- 5 h Laufzeit)
  • Geringer Wiederverkaufswert nach ein paar Jahren
  • Wiederholgenaue Montage empfehlenswert, z. B. mit dem Rusan MAR Adapter

Unsere aktuellen Wärmebildvorsatz-Modelle finden Sie hier: > Wärmebildvorsatz-Geräte

2.) Nachtsicht: Röhren-Restlichtverstärker-Vorsatztechnik

Röhren-Restlichtverstärker

Diese Technik gibt es seit längerer Zeit und sie war bis vor ein paar Jahren die einzige Möglichkeit, nachts einen gezielten und waidgerechten Schuss anzutragen (abgesehen von Vollmondnächten und bei Schnee).

Durch das Aufkommen der Wärmebild-Vorsatztechnik und den zum Teil überwiegenden Vorteilen geriet diese Technik etwas in Vergessenheit. Nach wie vor hat die Nachtsichttechnik aber Ihre Berechtigung und darf auf keinen Fall als überlebt betrachtet werden.

Röhren-Restlichtverstärker erhellen das Restlicht um ca. 20’000 – 30’000 mal und bilden ein «echtes» Bild in grün, gelb oder schwarz/weiss ab (je nach Röhrentyp). Bei zu geringem Restlicht (Neumond / Wald) kann zur Unterstützung ein Infrarot-Aufheller dazu geschaltet werden (im Prinzip eine fast unsichtbare Taschenlampe).

Röhren-Restlichtverstärker-Vorsatztechnik
  • Vorteile Röhren-Restlichtverstärker:
  • Tatsächliche Abbildung (keine künstliche Wärmesignatur)
  • Einfache Bedienung (Gerät ein und ausschalten + bei Bedarf IR Aufheller ein und ausschalten, an Drehring Bild scharf stellen)
  • Kein Einschiessen nötig
  • Hindernisse in der Schussbahn sind einfacher zu erkennen
  • Gutmütiger bei leicht verkantetem Aufsetzen
  • Genaues Ansprechen möglich (Geweih und Gehörn gut sichtbar)
  • Distanz kann besser eingeschätzt werden
  • Keine Bildverzögerung
  • waidmännischer?
  • Sehr niedriger Energieverbrauch (Batterie hält ca. 50 Stunden, IR Aufheller ca. 2-4 h)
  • Technik ziemlich ausgereift – Geräte dadurch eher Wertstabil
  • Nachteile Röhren-Restlichtverstärker:
  • Detektieren ist schwieriger
  • Sehr lichtempfindlich und nur im dunkeln einsetzbar (bei Unachtsamkeit können Schäden entstehen)
  • Mögliches zurückstrahlen und blenden von IR und sonstigen Licht
  • Bei Regen und Schnee bedingt einsetzbar
  • IR Aufheller nicht überall erlaubt
  • Höheres Gewicht (ca. 840 g inkl. Aufheller + Adapter)

Unsere aktuellen Nachtsichtgeräte mit Röhren-Restlichtverstärker-Vorsatztechnik finden Sie hier: > Restlichtverstärker-Vorsatzgeräte

3.) Digitale Nachtsicht

Digitale Nachtsichttechnik

Die digitale Nachtsicht erstellt wie bei den Röhrengeräten ein «echtes Bild» und benötigt im Gegensatz zu den Röhren-Restlichtverstärkern eigentlich immer einen zusätzlichen Aufheller.

Diese Technik ist noch längst nicht ausgereift und wird in den kommenden Jahren sicher sehr viel besser und den konventionellen Röhren-Restlichtverstärkern dann auch entsprechend Konkurrenz machen.

Digitale Nachtsichttechnik

Es gibt verschiedene Vor- sowie auch Nachsatzgeräte von diversen Herstellern. Wir widmen uns aber hier mit den Vor- und Nachteilen ausschliesslich unseren Sytong Nachsatzgerät-Modellen.

  • Vorteile digitale Nachtsicht (Sytong):
  • Tatsächliche Abbildung (keine künstliche Wärmesignatur)
  • Kein Einschiessen nötig
  • Klein, leicht und handlich
  • Hindernisse in der Schussbahn sind einfacher zu erkennen
  • Verkantetes Aufsetzen hat auf Treffpunktlage keinen Einfluss
  • Genaues Ansprechen möglich (Geweih und Gehörn gut sichtbar)
  • Distanz kann besser eingeschätzt werden
  • Waidmännischer?
  • Kann bei Tag verwendet werden
  • In Videoaufnahmefunktion ist Fadenkreuz sichtbar – Im Falle eines Fehlschusses kann der Schuss dem Schweisshundeführer gezeigt werden
  • Günstige Lösung
  • Nachteile digitale Nachtsicht (Sytong):

  • Detektieren ist schwieriger
  • Mögliches Zurückstrahlen und Blenden von IR und sonstigen Licht
  • Bei Regen und Schnee bedingt einsetzbar
  • IR-Aufheller nicht überall erlaubt
  • Bedienung im Vergleich zum Röhren-Restlichtverstärker etwas komplizierter
  • Augenabstand verringert sich
  • Für beste Bildqualität ist ein Zielfernrohr mit Parallaxenverstellung bis >20 m von Nöten

Unser aktuelles Sytong Nachtsichtgerät finden Sie hier: > Digitale Nachtsichtgeräte

Sie haben noch Fragen zum Thema Nachtsicht oder Wärmebild? Sprechen Sie uns an und wir beraten Sie gerne! > Kontakt zu uns

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